Schneeeule (Bubo scandiacus) ...
Merkmale:
Gelbe Augen
Dunkle Bänderung
Anhand der Gefiederfärbung lässt sich das Geschlecht der Eule bestimmen
Während Männchen im Lauf ihres Lebens immer weißer werden, haben weibliche Schnee-Eulen helle Federn mit braunen Linien.
Befiederte Füße
Die dichten Federn an den Füßen wirken wie Schneeschuhe, so dass die Tiere im Schnee nicht einsinken können
Befiederter Schnabel
Schnee-Eulen haben feine weiße Federn – sogenannte Vibrissen -, die den schwarzen Schnabel bedecken. Damit können sie direkt vor dem Schnabel befindliche Beutetiere erspüren.
Nachwuchs bei den Schneeeulen
Die Brutsaison der Schneeeulen geht von Mai bis September.
Das Weibchen scharrt eine Erdmulde und legt die Eier hinein.
Je nach Nahrungsangebot legt das Weibchen im Abstand von zwei Tagen drei bis elf Eier. Es brütet alleine und wird in dieser Zeit vom Männchen gefüttert.
Nach ungefähr einem Monat schlüpfen die Jungen, ebenfalls im Abstand von zwei Tagen. Die Küken sind also unterschiedlich alt. Gibt es zu wenig Nahrung, sterben die jüngsten und kleinsten Küken. Nur bei einem reichen Nahrungsangebot überleben alle. Das Weibchen wacht im Nest über die Jungen, während das Männchen Futter herbeischafft.
Die Jungen sind nach sechs bis sieben Wochen flügge. Geschlechtsreif werden sie zum Ende des zweiten Lebensjahres.
Klima- Verlierer entlang der Nahrungskette
Weniger Schnee, weniger Lemminge, weniger Eulen
Als einzige Eulen Art hat sich die Schnee-Eule an die harten Lebensbedingungen der Arktis angepasst. Während des kurzen Sommers, in dem es kaum dunkel wird, machen die Schnee-Eulen vor allem Jagd auf Lemminge, kleine Nagetiere, die viel Ähnlichkeit mit Wühlmäusen aufweisen. Eine ausgewachsene Schnee-Eule verschlingt an einem Tag drei bis fünf dieser kleinen Bewohner.
Etwa alle vier Jahre vermehren sich die Lemminge explosionsartig. Dann haben es die Schnee-Eulen besonders leicht ihren Nachwuchs über die Runden zu bekommen.
Lemminge brauchen Schnee, um zu überleben und zwar eine ganz bestimmte Sorte. Sie leben weite Teile des Jahres in einem Zwischenraum zwischen Boden und Schneedecke, der entsteht, wenn die Wärme des Bodens von unten eine dünne Schicht Schnee wegschmilzt. Dort können die Tiere geschützt vor Kälte und Raubtieren in Ruhe Moos fressen und sich vermehren.
Durch den Klimawandel schmilz der Schnee früher und gefriert wieder, so dass sich statt sicherer Höhlen eine harte Eisschicht bildet. Die Lemminge kommen nicht mehr an ihr Futter und verhungern.
In Folge dessen bleibt die Vermehrung der Nager aus und dezimiert somit ebenfalls die Prädatoren, die auf die Massen der Lemminge angewiesen sind. Bevor eine Schneeeule oder auch der Polarfuchs verhungert, weicht er z.B. auf Schneehühner aus, die dadurch ebenfalls stark dezimiert werden.
Somit bringt der eine Grad keine Schneeeule um, sondern das empfindliche Ökosystem in dem die Schneeeule lebt!
Wer ist eigentlich Hedwig?
Weltweit bekannt wurde die Schneeeule durch die „Harry Potter“-Filme. Allerdings ist Eule „Hedwig“ tatsächlich ein Männchen, wie man am Gefieder erkennen kann.
Nur die Männchen sind schneeweiß, wie die Eule im Film. Die Weibchen sind dagegen schwarz/braun-weiß gefleckt. Die Flecken dienen der Tarnung auf dem Boden, wo das Weibchen das Nest anlegt, das Männchen ist mit seiner weißen Farbe eher bei der Jagd im Schnee getarnt.