Schleiereule (Tyto alba) ...
Historie:
Äußerlich lässt sich die Schleiereule bereits durch ihren herzförmigen, weißen Gesichtsschleier von allen übrigen Eulen gut unterscheiden. Auch ihre Federn und Zehen sind verschieden. Ohrfedern fehlen, die Augen sind relativ klein und schwarz, die Gefiederunterseite weiß bis gelbbraun und ungefleckt. Die Schleiereule (Tyto alba) besitzt aufgrund zahlreicher morphologischer Besonderheiten eine systematische Sonderstellung: Sie wird als eigene Familie der Schleiereulen (Tytonidae) den übrigen Eulen gegenüber gestellt.
Natürlicher Lebensraum
Schleiereulen bevorzugen Lebensräume in menschlicher Nähe. Ihre Brutplätze befinden sich meistens auf Dachböden in Scheunen, in Bauernhäusern, in Kirchtürmen, in alten Burgen und sie nutzen auch für sie aufgehängte Nisthilfen/Nistkasten. In ihrem Lebensraum brauchen sie offene oder halb-offene Kulturlandschaft zum Jagen auf Mäusen.
Nahrung
Was fressen Schleiereulen? Die Nahrung besteht überwiegend aus Kleinnagern wie z.B. Mäusen. Hin und wieder wird auch mal ein Vogel verspeist. Gibt es ein schlechtes Mäusejahr, dann gibt es auch ein schlechtes Jahr für die Schleiereulen. Viele Jungvögel verhungern dann im Nest. Unverdauliche Nahrungsbestandteile (Knochen, Haare) werden in Form von so genannten Gewöllen ausgewürgt. Die Schleiereule jagt vom Ansitz aus oder im Suchflug.
Fortpflanzung
Die drei bis zwölf im Abstand von etwa zwei Tagen gelegten Eier werden etwa 30 Tage lang vom Weibchen bebrütet. Es beginnt bereits vom ersten Ei an zu brüten, sodass die Jungvögel mit den Legeabständen schlüpfen. Das Weibchen bleibt während der Brut und der Aufzucht der Küken am Nest (Bis das jüngste Küken ca. 3 Wochen alt ist). Während dessen versorgt allein das Männchen die Familie mit Nahrung. Die ungleich großen Jungvögel sind nach etwa zwei Monaten flügge. Die Jungvögel wechseln aus ihrem Daunenkleid direkt in das Gefieder der erwachsenen Tiere.
Interessantes + Wissenswertes
Junge Schleiereulen beginnen ab dem 31. Lebenstag ihre Jagdtechniken zu üben. In einer morgendlichen und abendlichen Aktivitätsphase laufen sie – sofern der Brutort dafür ausreichend Platz bietet – bis zu zwei Meter umher und trainieren „Mäuselsprünge“. Ab dem 39. Lebenstag nimmt der Aktivitätsdrang noch weiter zu.