Europäischer Luchs (Lynx lynx) ...

Merkmale + Historie:

Der Europäische Luchs oder Nord­luchs ist nach Bär und Wolf das größte, in Europa heimische Raub­tier. Seine cha­rak­teris­tischsten Merk­male dürf­ten wohl die Pinsel­ohren und der ausge­prägte Backen­bart sein.

Der Luchs war lange Zeit wegen ge­zielter Ver­fol­gung und Aus­rot­tung aus West­europa ver­schwun­den, kehrte aber in den 50er Jahren wieder aus an­gren­zen­den Ge­bieten zurück oder wurde wieder an­ge­siedelt. Seit Sep­tem­ber 2010 sind die größten Katzen Europas auch im Wild­park anzutreffen.

Die von Kopf bis Rumpf etwa 80-120 cm großen und an der Schulter zwischen 50 und 70 cm hohen Tiere wiegen durch­schnitt­lich zwischen 15 und 20 kg (Weibchen) oder 20 und 25 kg (Männchen, die auch Kuder genannt werden). Der an seiner Spitze schwarze Schwanz ist mit 15-25 cm relativ kurz. Die Schritt­länge eines rennenden Luchses kann stattliche 150 cm be­tra­gen.
Dass der Luchs gerade in der Dämme­rung und in der Nacht ein erfolg­reicher Räuber ist, ver­dankt er seinen gegen­über dem Menschen etwa 6-mal licht­empfindlicheren Augen. Ebenso hört ein Luchs – scheinbar auch dank seiner Haar­pinsel an den spitzen Ohren – Rehe bis zu 500 m und das Rascheln von Mäusen bis zu 65 m weit.

Seine breiten Pfoten mit dichten Haarpolstern zwischen den Ballen und am Rand verhindern im Winter ein Einsinken im Schnee, sein Winterfell gilt als eines der dichtesten im Tierreich.

Natürlicher Lebensraum

Der Eurasische Luchs bevorzugt grundsätzlich große Waldareale mit dichtem Unterholz,  Wälder mit Altholz, Lichtungen, felsigen Hängen und morastigen Zonen bieten ihm beste Jagdbedingungen.

Nahrung

Zu seiner Beute gehören neben diesen beiden auch Vögel, Rotfüchse, Murmeltiere, Wildschweine, Hasen und Gämsen, die er als Einzelgänger jagt.

Fortpflanzung

Die Paarungs- oder Ranzzeit ist im Winter zwischen Februar und März und nach einer Tragzeit von 73 Tagen werden im Mai oder Juni eins bis fünf Junge geboren, die etwa 250-300 Gramm wiegen und während der ersten 16 Tage blind sind. Die Jungen werden maximal 5 Monate gesäugt, beginnen aber schon ab 1 Monat von der Beute der allein betreuenden Mutter mitzufressen, bei der sie bis zum kommenden Frühjahr bleiben.

Interessantes + Wissenswertes

Mit einer Spitzengeschwindkeit von 70 km/h während eines kurzen Spurts oder einem Anspringen schlägt er seine Beute nach vorherigen Anschleichen.

Der Wildpark Hundshaupten ist eine Einrichtung des Landkreises Forchheim